Die Geschichte der Bally Manufacturing Company

Ray Molony tingelte als Automatenhändler durch Texas und Oklahoma, ließ sich 1922 in Chicago nieder und gründete mit zwei Freunden die Lions Manufacturing Co.. Erst 1931 gründete Ray Molony - nach wie vor in Chicago - die Bally Manufacturing Company kurz Bally. Schon das erste Gerät, ein Bagatelle-Spiel mit dem Namen » Ballyhoo, das unter dem neuen Namen erschien, wurde ein großer Erfolg. In sieben Monaten wurden über 50.000 Exemplare zu einem Stückpreis von 16 Dollar verkauft.

Bally war nie auf die Entwicklung von Pinballs beschränkt. Unterhaltungsgeräte aller Art wurden angeboten. Pinballs wurden im Lauf der Zeit immer komplexer, die einfachen mechanischen Geräte wurden bald mit elektrischen Komponenten versehen. 1935 kamen die ersten beleuchteten Oberteile mit Punkteanzeigen dazu.

  

Nachdem es in den USA in einigen Bundesstaaten große rechtliche Probleme bei der Aufstellung von Unterhaltungsautomaten gab, gingen schon bald viele Geräte in den Export. In New York zum Beispiel, war das Aufstellen von Flippern bis in die siebziger Jahre verboten. Mit immer neuen Geräten und Ideen wurde versucht, diese Verbote zu umgehen.

  

Bally produzierte von 1932 bis 1941 über 140 verschiedene Pinballs (nicht Flipper, denn noch gab es keine Flipperfinger); viele davon mit Geld- oder Warengewinnmöglichkeit. Die Verkaufszahlen erreichten zwar nie mehr die des Ballyhoo, aber Molony brachte es doch zu Wohlstand. Er war als spendabler Lebemann bekannt und unter seinen Mitarbeitern sehr beliebt, da er diesen in Notsitutationen unbürokratisch aus der Patsche half.

  

Während des zweiten Weltkriegs durften in allen größeren Fabriken nur noch kriegswichtige Güter produziert werden. So ruhte die Produktion von 1941 bis 1945. Doch schon 1946 war Bally mit acht neuen Geräten auf dem Markt. Vier davon mit Geldgewinnmöglichkeit. 1947 folgten sechs Geräte.

  

Besonders erwähnenswert ist » Nudgy als ein Vorläufer des heutigen Flippers. Denn Nudgy hatte schon Flipperknöpfe mit denen das Spielfeld elektrisch geschüttelt wurde und der Spieler so Einfluß auf den Lauf der Kugeln nehmen konnte. Die Spieler waren aber manuelles Rütteln und Schütteln gewohnt und fanden diese neue Funktion überflüssig. Erst die letzten beiden Geräte von 1947, » Melody und » Melody Roll hatten schließlich Kicker-Bumpers. Was das ist? Wir nennen sie Flipperfinger.

  
Text: Lea Mokrohs, bearbeitet von Markus Huber